Dienstag, 31. März 2009

Klarheit

Das PET-CT hat bestätigt, was der Chirurg schon erklärt hat. Im kleinen Becken liess er Tumorreste zurück. Diese sind klar erkennbar. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass ich nachts starke Kreuzschmerzen verspüre und immer wieder daran erwache. Als neuen Tumor wurde eine Metastase (operativ bedingt) an der rechten Bauchseite, walnussgrosser fester Knoten, lokalisiert. Ich spürte ihn schon länger. Er sitzt peripher am Darm und könnte auch (falls ich eine Chemotherapie mache) deren Wirkung anzeigen. Das Peritoneum ist definitiv nicht befallen. Am kommenden Freitag erfolgt nun eine Besprechung mit dem Onkologen über die Optionen der Chemotherapie. Danach werde ich mir für jede Form der Entscheidung Zeit lassen.

Diese Ausgangslage hat recht entspannt. Ich befürchtete schlimmeres. Auf der andern Seite ist auch klar, dass dieser Resttumor im kleinen Becken sehr ernst genommen werden muss. Für mich beginnt nun bezüglich weiterer therapeutischer Schritte ein sorgfältiges Abwägen zwischen Aufwand und Ertrag und eine intensive Auseinandersetzung mit meinen Lieben. Ich möchte die Entscheidung im Einverständnis mit meiner Familie treffen. Die sehr negative erste Erfahrung mit der Chemotherapie bremst mich total. An Diskussionsstoff wird es mit Sicherheit nicht mangeln. Die Entscheidung werde ich erst nach Ostern fällen.

Herzlich Peter

1 Kommentar:

Barbara hat gesagt…

Lieber Peter,

ich drehe meine Gedanken im Kreis und bleib immer wieder beim gleichen philosophischen Knoten in meinem Hirn haften - die Zeit.

Unanhängig davon, ob wir Menschen mit unserer Veränderlichkeit und Vergänglichkeit Zeit wahrnehmen oder nicht wahrnehmen, Zeit existiert.
Zeit findet immer statt, Zeit ist Vergangenheit und Zukunft, für beides spielen wir mit unserem Leben eine winzige Rolle im Universum der unendlichen Staubkörner.

Dazwischen liegt die Perle der Gegenwart, das, worüber schon Tizian und viele nach ihm nachgedacht, gemalt und geschrieben haben.

Gegenwart, die wir alle jeden Moment mit unserem Bewusstsein wahrnehmen sollten.


- Elli Michler drückt aus was ich dir wünsche :

Ich wünsche dir Zeit

Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.

Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:

Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,

und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.


Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,

nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.

Ich wünsche dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen,

sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche dir Zeit – nicht nur so zum Vertreiben.

Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben

als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,

anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,

und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.

Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.

Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,

jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.

Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.

Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

lieber Peter,
und das wirklich von Herzen!
Lebe sogut du es kannst und so sehr du es möchtest.

Genieße den Augenblick und im besten Fall ein Aneinanderreihen von Augenblicken, Momentaufnahmen, Momentaufnahmen in Serie .

Wem das gelingt, der blickt auf eine wunderbare Vergangenheit mit wertvollen Erinnerungen und den ängstigt keine Zukunft.

Das wünsch ich dir und allen anderen wertvollen Menschen ebenso.

Beziehungsweise das Bewusstsein hierzu .

Alles Liebe !

Barbara