Mittwoch, 23. September 2009

Chemotherapie

In einem festen Rhythmus von zwei Wochen erfolgt die Chemotherapie. Die angehängte Pumpe leert sich in 48 Stunden. Die Beschwerden sind nicht unerheblich.

Physische Veränderungen:
- Schleimhautreizung (Nase tropft, Augen tränen)
- leichte bis mittlere Übelkeit
- mittlere Kopfschmerzen
- Schlafstörung in der ersten Nacht
- Müdigkeit
- kratziger Hals
- Blähungen
- erst Verstopfung, dann Durchfall
- trockene Fingerkuppen

Psychische Beeinträchtigung:
- stark reduzierte Lebensqualität
- Konzentrationsbeeinträchtigung
- fühle mich krank, bin krank
- denke vermehrt an Sterben und Tod
- weiss um die begrenzte Zeit, macht nachdenklich
- freue mich auf das Ende der Therapie

Weg:
Alle Veränderungen möchte ich nicht der Chemotherapie zuschreiben. Aber sie sind und belasten mich. Diese Zeit der Belastung ist auf die Zeit der Therapie begrenzt. Ich freue mich über die andern 12 Tage, in denen ich wieder zu meiner Art des Lebens und Seins zurück finde. Dort spüre ich den Puls der Natur, dort tanke ich die Kraft, um die körperlichen und seelischen Einschränkungen tragen zu können, sorgsam und liebevoll unterstützt durch Maria, meine Kinder, deren Partner und natürlich Cora (mein Enkelkind), die mich noch nicht wirklich wahr nimmt.

Herzlich Peter

Dienstag, 1. September 2009

Unglaublich

Die heutige Besprechung des CT hat ergeben, dass der Tumor nicht weiter gewachsen ist und die Implantationsmetastase ist verkalkt. Letzteres bedeutet, dass sie dadurch inaktiv wird. Die Therapie greift also. Mit grosser Freude nehme ich davon Kenntnis. Wir entschieden, die Chemotherapie bis Ende Oktober weiterzuführen. Danach erfolgt eine neue Standortbestimmung.

Die Anspannung ist der Freude gewichen. Das besagte Zeitfenster erfährt einen neuen Rahmen. Die Aussicht erweitert sich. Es ist ein unglaubliches Gefühl.

Herzlich Peter