Dienstag, 23. August 2011

Gedenkfeier in Österreich

Peter war es ein grosses Anliegen, dass er sich auch bei seinen Österreichischen Freunden verabschieden kann. Deshalb hat er die Gedenkfeier auch in Schriftdeutsch vorbereitet und verfasst. Sie findet am Samstag, 10. September um 13:30 Uhr im Hotel Hanner, A-2534 Mayerling 1 statt.
Ich werde auch dabei sein und unsere Kinder werden mich begleiten.
Darf ich sie bitten,von Blumen oder Kränzen abzusehen, da wir am Abend wieder in die Schweiz zurückfliegen.Für eine Unterstützung der Gedenkfeier wird vor Ort eine Spendenbox aufgestellt sein.

Liebe Grüsse Maria

Montag, 22. August 2011

Todesanzeige

Mein Leben ist zu Ende gegangen








Peter Fässler-Weibel

31. Januar 1948 – 19. August 2011









Ich erlaube mir anzuzeigen, dass mein Leben am 19. August 2011 erloschen ist. Gerne blicke ich auf die über 63 reich erfüllten Lebensjahre zurück und nehme ganz viele Erinnerungen mit. Ich weiss um die Trauer und die Not, die mein Tod hinterlassen wird. Die Krebserkrankung gab den Takt meines letzten Lebensabschnittes vor.

Zusammen mit meinen Angehörigen lade ich alle Verwandten, Freunde, Bekannten und Kollegen zu einem gemeinsamen Halt im Lebensalltag ein. Wir treffen uns am Samstag, 3. September 2011, um 15.00 Uhr, im Casinotheater Winterthur an der Stadthausstrasse 119 im Festsaal (2. Stock), um in Form eines Rückblicks auf mein Leben nochmals Inne zu halten und über Begegnung, Sein und Sinn des Lebens nachzudenken.

In Dankbarkeit für die erlebte Zeit aber auch in tiefer Trauer:

Maria Fässler-Weibel
Claudia Fässler und Patrick Käslin
Beat und Aurelia Fässler-Graf
mit Cora und Nino
Edith Fässler und Stefan Mench

Kontaktadresse: Maria Fässler-Weibel, Rosentalstrasse 42, 8400 Winterthur

Anstelle von Spenden gedenke man dem Sozialwerk, für das ich mich über 20 Jahre meines Lebens eingesetzt habe und das für viele Menschen Zuflucht und Ort der Hilfe geworden ist:
Krisenintervention Schweiz, Konradstrasse 15, CH-8400 Winterthur – PC 84-5146-6


Freitag, 19. August 2011

Licht und Schatten

Peter ist heute Morgen um 08:30 Uhr zu Hause gestorben. Die ganze Familie war anwesend, wie er es auch gewünscht hätte. Auch in der letzten Woche seines Lebens haben wir ihn noch geniessen können. Bis am Schluss durften wir mit ihm Lachen und Weinen. Wir alle sind sehr traurig.
Liebe Grüsse von Maria, Claudia, Beat und Edith

Samstag, 30. Juli 2011

Spital

Peter ist im Spital mit einer Urosepsis (Blutvergiftung), die ausgelöst worden ist durch eine grosse Darm-Blasenfistel.
Wir Hoffen und Bangen.
Liebe Grüsse Maria

Montag, 25. Juli 2011

Aprilwetter im Sommer

Die letzten Wochen waren gezeichnet durch den Beginn der Chemotherapie und dadurch ausgelöst zwei Klinikaufenthalten. Es war ein heftiges Auf und Ab und diese Situation hat mir physisch wie auch psychisch arg zu schaffen gemacht. Mittlerweile hat sich mein Bauch stabilisiert und es geht mir auch wieder besser. Die Zeit war aber hart. Der Tumormarker ist stabil geblieben, was nicht gerade Freudentänze ausgelöst hat.
Dank Marias hartnäckiger und kompetenter Versorgung geht es mir heute wieder recht gut. In emotionaler Hinsicht durchliefen wir einige Tiefen mit wenig Höhen. Wenn ich so lustlos, depressiv wirke, stecke ich Maria an. Hier arbeiten wir an Methoden, die dieses Verhalten nicht mehr automatisch zulassen sollen. Im Grossen und Ganzen scheinen wir es jedoch in den Griff zu kriegen. Ich trainiere täglich, damit ich physisch wieder zu Kräften finde. In der chemofreien Woche spüre ich wieder Energie und hoffe, dass ich durch diese Therapie einen guten Herbst erfahren darf.
Herzlich Peter

Mittwoch, 29. Juni 2011

Boxenstop

Auf der Rennstrecke meines Lebens wurde ich wieder einmal zu einem Boxenstop gezwungen. Heftige, unklare und diffuse Bauchschmerzen waren die Grundlage dazu. Nichts mehr ging, kein Denken, keine Pläne, keine Zukunft – alles war wie weggeblasen. Der Bauch dominierte und drückte schamlos auf die Psyche. Das war eine ganz heftige Erfahrung. Mit vereinten Kräften gelang es, diese im Verlaufe einer Woche wieder in den Griff zu kriegen. Langsam finde ich wieder zu meinem Lebensalltag zurück und beginne, die liegen gebliebenen Mails zu beantworten und an meinen Projekten zu arbeiten. Die erste Chemo hat Wirkung gezeigt. Der Marker sank auf die Hälfte, was uns einen unheimlichen Schub gab. Also: ich komme wieder – nichts ist vorbei!
Herzlich Peter

Mittwoch, 22. Juni 2011

Erfahrungen

Seit einer Woche stehe ich wieder in einem chemotherapeutischen Prozess, der mich neue Erfahrungen machen lässt. So flog ich von Frankfurt nach Salzburg und erlebte das, was man sich definitiv nicht wünscht. Kurz nach dem Start platzte der Stomabeutel auf (hoher Druck wegen Durchfall). Ich schlich mich in die Toilette, die im Flieger zuhinterst angesiedelt war und begann, Hemd und Hosen zu waschen. So stand ich fast nackt in dieser engen Toilette und liess mir Tücher zum Abtrocknen bringen und klebte einen Ersatzbeutel drauf. Dann hiess es, feuchtes Hemd und die Hosen wieder anziehen und der Pilot liess über den Lautsprecher verkünden: „Cabin crew, prepare for landing“! Für Emotionen fehlte schlicht die Zeit.
Ich lebe zurzeit auf halber Kraft, was mich in meinen Visionen und Projekten stark behindert. Bauch- und Rückenschmerzen hindern mich enorm. Dennoch hoffe ich, dass wir diese Beschwerden ‚in den Griff’ kriegen werden, denn ich würde sehr gerne noch aktiv am Leben teilnehmen. Maria ist mir eine unglaubliche Hilfe. Sie steht zu mir, steht neben und hinter mir, führt mich dann, wenn ich nicht mehr mag und gibt mir jene Impulse, die mich zum Leben zurückführen. Diesen Weg werden wir unbeirrt weitergehen.
Herzilch Peter