Samstag, 31. Januar 2009

Erste Resultate

Die Operation dauerte rund 3,5 Stunden und brachte folgende Klärungen:
• Das ganze Peritoneum (Bauchdecke) ist tumorfrei.
• Übergang Dünndarm zu Dickdarm war massiv mit dem kleinen Becken verklebt.
• Auch wurde dort Tumorgewebe lokalisiert, das noch mikroskopisch untersucht wird. (vermutlich handelt es sich um abgestossenes Tumorgewebe).
• Der aufsteigende Dickdarmteil wurde entfernt. Es wurde Tumorgewebe gefunden, das auch verantwortlich für die Stenose (Verengung) war.
• An der Anastomose (Darmnaht) wurden Verklebungen gelöst und ein weiterer Dickdarmteil entfernt.
• Peter hat kein Stoma (künstlicher Darmausgang)

Mitte Woche sollten wir über weitere Details verfügen. Psychisch geht es Peter recht gut. Er kämpft mit Schmerzen trotz PDA.(Periduralanästhesie)

Sein Geburtstag war wirklich nicht gerade das was er sich gewünscht hätte. Vielen lieben Dank für alle SMS, Mails und sonst guten Wünsche. Peter hat sich gefreut.

Herzliche Grüsse Maria

Freitag, 30. Januar 2009

Gelungen

Die Operation ist gut verlaufen. Hintergrundinformationen erfolgen erst morgen. Uns geht es gut, wir sind entspannt.
Liebe Grüsse Maria

Donnerstag, 29. Januar 2009

Schritt nach vorn

Heute haben wir über das weitere Vorgehen entschieden: Operation! Diese Entscheidung erfolgte nicht als Flucht nach vorn sondern als wohlüberlegten Schritt nach vorn. Eigentlich gibt es gar keine wirkliche Entscheidungsmöglichkeit. So weiter fahren wie bisher ist unbefriedigend und warten auf eine Besserung so ziemlich das Dümmste. Was dann? Bleibt eigentlich nur noch die Operation. Sie könnte am ehesten für Klarheit sorgen. Ich will wissen, woran ich bin. Dazu gibt es Szenarien:
1. Es ist en mechanisches Problem und kann behoben werden.
2. Es liegt ein Rezidiv vor, das für die ganze Geschichte verantwortlich ist und wird operativ entfernt.
3. Es ist ein Peritonealkarzinom, der Bauch wird aufgemacht und wieder verschlossen.
So oder so: Morgen Abend wissen wir alle Bescheid! Ich bin guter Stimmung und meine Familie steht hinter diesem Entscheid. Diese bedingungslose Unterstützung tut gut. Ebenso gut tut die weit verstreute emotionale Unterstützung über die Landesgrenzen hinaus. Morgen wird bestimmt, morgen Abend erst recht. Drückt mir bitte die Daumen, denkt aber auch an Euch.
Alles Liebe Peter

Mittwoch, 28. Januar 2009

Turbulenzen

Die letzte Woche war zum Vergessen. Es ging mit täglich schlechter und von Erholung war keine Spur. Ich mochte nur noch das Nötigste regeln. Mein Bauch war prallvoll, eine Entleerung scheint schwierig zu sein. Die ursprünglich gestellte Diagnose hat an Wert verloren. Zurzeit herrscht Ratlosigkeit. Es wurde eine PEG-Sonde zur Entlastung des Magens gelegt, ein Periduralkatheter erhielt ich für die Schmerztherapie, ein Blasenkatheter für die Blase und einen zentralen Venenkatheter für die parenterale Ernährung und die Medikamente. Ich hänge an vier Schläuchen - von 'Abhauen' keine Spur. Heute steht ein weiterer Abführversuch an, um danach mit einer antibiotischen Therapie mögliche Bakterienherde zu bekämpfen. Weitere therapeutische Schritte werden danach besprochen und festgelegt.

Moralisch war ich gestern auf dem Nullpunkt. Heute geht es wieder besser. Meine Frau und die Kinder haben unglaublich viel auszuhalten. Die Pflege ist absolut hervorragend und kompetent. Geplant war, dass ich meinen Geburtstag von kommendem Samstag zuhause verbringen könnte. Diesen Wunsch kann ich mir wahrscheinlich ins Kamin schreiben.

Wie es wohl weitergeht? Die nächsten Tage werden es zeigen. Danke für das Drandenken, die vielen aufmunternden Mails und die lieben Grüsse.
Herzlich Peter

Mittwoch, 21. Januar 2009

Verwirrung

Eigentlich wurde ich letzte Woche zum Sterben aus der Klinik nach Hause entlassen, nur scheine ich noch nicht dazu gewillt zu sein. Aufgrund meines physischen Zustands stehen für heute weitere medizinische Untersuchungen an:
1. Wiedereintritt in die Klinik
2. Kontrolle des Aszites im Bauch und Punktion, falls nötig.
3. Dünndarm-MRI
4. Legen einer PEG-Sonde als Ersatz zur Magensonde über die Nase.
5. Ev. laparoskopische Endoskopie zur Neubeurteilung meines Bauchs.
6. Diskussion über das weitere Vorgehen
Vorgesehen dazu sind zwei bis drei Tage. Ich bin über diese Entwicklung glücklich und zufrieden, auch wenn sich an der Grunderkrankung nichts Wesentliches verändert hat.

Psychisch geht es mir trotz allem sehr gut. Ich geniesse die wunderschöne Zeit zuhause im Kreise meiner Lieben und erfreue mich über unglaublich viele Mails und deren Zuneigung. Dies ‚mit warmen Händen’ spüren zu dürfen ist ein ganz wertvolles Geschenk. Dafür kann und möchte ich nur einfach allen ganz herzlich danken.

Herzlich Peter

Montag, 19. Januar 2009

Etwas zur Entspannung!

Heute Abend ging es mir so gut, dass ich spontan zur Feder griff:

Des Teufels Karren war zu schmal,
so dachte ich mir allzumal:
Da geh' ich lieber nach zu Hause
und koste Wein und Brot als Jause!

Herzlich Peter

Ernährung

Die letzte Woche, die eher abwartender Natur war, verstrich ohne dass sich mein Zustand verschlechterte. Im Gegenteil: es geht mir eigentlich wesentlich besser wie auch schon. Das lässt für den Moment neue Horizonte zu. Ich werde mich für einen oder zwei Tage (längstens) in die Klinik begeben, damit ein Dünndarm-CT gemacht und eine PEG-Sonde (anstelle der Magensonde durch die Nase) eingelegt wird. Danach erfolgen weitere Gespräche.

In psychischer Hinsicht durchlebe ich Zeiten massivster Sommerstürme. Wir weinen viel, lachen aber auch viel. Wir sind zusammen und geniessen die unbeschreiblich grosse, herzliche und emotional tief spürbare Anteilnahme. Sie beflügelt. In Gedanken entschlossen wir uns zu einem Abschiedsfest. Ich möchte gerne noch dabei sein! Wer Zeit und Lust hat, der ist dazu herzlichst eingeladen. Informationen folgen auf dieser Homepage.

Herzlich Peter

Samstag, 17. Januar 2009

Zwischenbericht

Die Ferien in Oman (Dezember 08) hielten, was sie versprachen. Es war eine wunderschöne und erholsame Zeit, auf die ich gerne zurückblicke. Kurz vor dem Ende zeigten sich jedoch Bauchschmerzen, die mir die Heimreise erheblich erschwerten. Abklärungen danach haben dann ergeben, dass der vermutete mechanische Ileus ein paralytischer Ileus und sein Verursacher in der Tumorentwicklung zu suchen ist. Die ersten zwei Wochen dieses Jahres waren denn auch schwierig. Zurzeit geht es mir nicht schlecht, aber auch nicht gut.

Mein Zustand wird als terminal eingestuft. Zurzeit beschäftige ich mich mit Abschlussarbeiten (Formulieren der Todesanzeige, Vorbereitung der Abdankungsfeier usw.) und dem Abschiednehmen per Mail in aller Welt. Es ist nicht einfach und tut weh. Ich bin zu Hause in einem wunderschön warmen Umfeld eingebettet und lebe die Zeit mit meinen Lieben, die mir noch bleibt.

Herzlich Peter