Montag, 23. August 2010

Medizinische Ausgangslage

Die Bestrahlungen der Implantationsmetastase sind abgeschlossen. Über die Effizienz wird das nächste PET-CT im Oktober Auskunft geben. Jedenfalls hat die Metastase nach jeder Bestrahlung heftig rebelliert. Das zeigte sich durch eine starke Zunahme der Schmerzen. Gleichzeitig nun habe ich mit der ersten Chemotherapie begonnen. Da sich Bestrahlungen und Chemotherapie parallel nicht eignen, haben wir uns für die erste Chemo auf eine Teildosis geeinigt. Das ging einigermassen. Es ist aber deutlich spürbar, dass die Chemotherapie Spuren hinterlässt und die nächste Zeit von mir doch einiges abverlangen wird. Überraschenderweise lag der Tumormarker (CEA) bei 456, einer Höhe, die ich genau so erwartet habe. Es wird sich nun zeigen, wie er sich in Zukunft verhalten und welche Auswirkungen die Therapie auf ihn haben wird.
Herzlich Peter

Dienstag, 10. August 2010

Wieder zurück

Die Woche Unterbruch in Oman war herrlich, das Wetter bis 43.5 Grad und die einheimische Hochzeit speziell. Als wir beim Brauthaus ankamen, sassen rund 500 Männer und Knaben auf Kartons am Boden vor dem Haus. Ein Lastwagen (mit nochmals mindestens 20 Männer auf der Brücke) brachten Töpfe für die Verpflegung. Dann assen alle und nach rund zwei Stunden war der Platz wieder leer. Frauen trafen sich im Brauthaus. Ich selber habe die Braut an diesem Abend nicht zu Gesicht bekommen. Kurz vor Mitternacht wurde sie dann, einer Tradition folgend, entführt und vom Bräutigam zurückgeholt.

Anderntags aber kamen wie am Vortag während des ganzen Tages Frauen und Mädchen zur Gratulation. Nun sah auch ich Amna. Sie war in ein traditionelles Omankleid (Tracht) gekleidet und ihre Hände und Füsse reichhaltigst mit Henna verziert. Ihre Schwestern und Schwägerinnen trugen im Hause farbenfrohe Kleider, ausser Haus die Abaja. Maria und ich kleideten uns ebenfalls im Omani-Look. Ich verfüge jetzt auch über eine Dishdasha (weisses Kleid) mit Kumah (runder Hut) und Muzzar (Tuch). Maria sah in der Kandourah (farbiges Kleid unter der Abaja traumhaft aus. Es war eine einfache, schlichte, den finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasste Hochzeit. Danach entspannten wir uns noch drei Tage in Maskat und suchten ein Haus, in dem wir während des kommenden Dezembers wiederum für fünf Wochen mit Familie und Freunden verweilen können.

Zurück in der Schweiz unterordnen wir uns wieder unserer Aktualität. Die Bestrahlungspause ist aufgehoben und die brach liegen gebliebenen Arbeiten werden wieder reaktiviert. So hat uns der Schweizer Alltag wieder. Auch liegt die Rohfassung des Gedenkfilms vor. Unsere Arbeit besteht nun darin, ihm den letzten Schliff zu verpassen. Ich hoffe sehr, dass ich das Herbstprogramm wie geplant umsetzen kann.

Herzlich Peter