Sonntag, 14. Februar 2010

Marschhalt

Am Freitag erfolgte die Besprechung des neusten PET CT. Es zeigt keine Vergrösserung der Tumormasse. Hingegen wurde eine erhöhte Speicheraktivität gemessen. Das heisst, dass die Chemotherapie recht gut gewirkt hat, sich der Tumor möglicherweise langsam erholt und erneut aktiv werden wird. Zudem ist ein leichter Stau im rechten Ureter (Harnleiter) erkennbar. Die linke Niere ist geschrumpft, die rechte Niere voll aktiv.

Als Prozedere wurde festgelegt, dass ein weiteres PET CT in drei Monaten erfolgen soll. Es macht wenig Sinn, erhöhte Werte zu therapieren. Der rechten Niere hingegen soll mit hoher Sorgfalt begegnet werden. Vielleicht wird nächste Woche (nach dem Gespräch mit dem Urologen) ein Stent in den Ureter eingelegt.

Der Bericht und die Diskussionen darüber haben mich wieder etwas stabilisieren lassen. Als ich am Dienstag im Vorraum zum PET CT lag, überkam mich ein total fahles Gefühl, das mich in Nullzeit traurig werden liess. Ich erlebte nun drei herrliche Monate und fühle mich kräftig, wie schon lange nicht mehr. Plötzlich erfuhr ich eine abgrundtiefe Verunsicherung. "Wenn alles nur Schein war?" Am liebsten hätte ich fliehen wollen. Das Wissen um die tiefe Sorge meiner engsten Umgebung half mir durch dieses Nadelöhr. Mit der jetzigen Ausgangslage kann ich leben, wohl wissend, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der nächste Bericht schlechter sein und eine weitere Chemotherapie anstehen wird.

Aber die drei Monate, die jetzt vor mir liegen, will ich nutzen. Mein Motto dazu: Wende Dein Antlitz der Sonne entgegen, dann fallen die Schatten hinter Dich!

Herzlich Peter

1 Kommentar:

Barbara hat gesagt…

Peter, die ersten Zeilen musste ich mehrmals lesen, weil ich sie nicht verstand.

Ich bin bestürzt und mag das nicht schönreden.

ABER.
Ich möchte ebenso zuversichtlich sein und aufmerksam beiseite stehen .

Die meiste Zeit verschwenden wir Zeit.
Das müssen in Wahrheit sehr viele Menschen zugeben, die nicht im Bewusstsein ihrer Begrenzungen leben .
Du kannst dem getrost entgegenstehen und behaupten:
Nein! Keine Minute ist verschwendet, meine Zeit ist (mir) kostbar.
Danke dass du diese mit uns teilst, dich mit-teilst und uns teilhaben lässt an deinem Weg der vergangenen und der nächsten Monate.

Wir, deine Freunde, deine Begleiter, werden wieder eng an deiner Seite sein und dich keine Minute missen wollen.
Wenn es dir gut geht nicht.
Und wenn es dir schlecht geht, erstrecht nicht.

herzliche Grüße in die Schweiz !
Herzliche Grüße an deine liebe Frau und deine liebevolle Familie, die dir Geborgenheit bietet und ein Netz spannt.

Barbara